Sie alle sind berühmte Schauspieler und trugen beziehungsweise tragen Schuhe aus dem Wiener Exklusivgeschäft „Tricker’s Macho Style“ in der Seilerstätte 18.
Florian Macho (61), der das 1979 gegründete Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Michael führt, kann sich noch gut daran erinnern, wie Frank Sinatra plötzlich im Geschäft stand: „Ich dachte mir zuerst, dieser Herr schaut aus wie Frank Sinatra, dann bemerkte ich, es ist Frank Sinatra“. Der berühmte Sänger und Schauspieler aus Amerika plötzlich Kunde - und was für einer! Sinatra habe sich handgefertigte Schuhe aus Riesenschildkröten-Leder gekauft, Größe neuneinhalb. Daran kann sich Florian Macho noch gut erinnern, auch daran, dass er für seinen Leibarzt, der ihn begleitete, die selben Schuhe - nur eine Nummer größer - wollte. Damals musste Frank Sinatra ein kleines Vermögen ausgeben, um zu dieser Ware zu kommen. Dennoch zeigte er sich beim Trinkgeld großzügig und übergab Florian Macho zwei Eintrittskarten für sein Konzert in der Wiener Stadthalle.
Das war vor 30 Jahren und Schildkröten-Leder-Schuhe sind mittlerweile streng verboten. An Qualität haben die Schuhe in der Wiener Seilerstätte trotzdem nichts verloren. Hier wird das Modell entworfen, produziert wird bei Tricker’s in Northampton, etwa hundert Kilometer nördlich von London. Als Material für die hochwertigen Herrenschuhe wird Boxcalf, das vom Kalb gewonnene Leder, verwendet.
Boxcalfleder fühlt sich schmiegsam an und ist dabei trotzdem straff. Die Rechtsseite ist von einer Maserung außerordentlich feiner Narben geprägt, die ihm ein schönes Muster verleiht. Boxcalf ist chromgegerbt, wird durchgefärbt oder nur grundiert.
Die Schuhe sind absolut wasserdicht, dreifach- oder zweifach besohlt, ein Gelenk sorgt für die Stabilität und es gibt drei verschiedene Rist-, Vorder- und Fersengrößen. Aber die absolute Besonderheit der Macho-Style-Schuhe sind die beiden Wappen an den Innenseiten der Schuhe - das Prinz of Wales Wappen in einem und das Wappen der Familie Macho im anderen. „Nur wir sind berechtigt, das Prinz of Wales Wappen zu verwenden“, sagt Florian Macho nicht ohne stolz. Stolz sind, das werden sich die Leser schon gedacht haben, auch die Preise. Für diese englischen Qualitätsschuhe legt man durchschnittlich schon 539 bis 650 Euro ab, wer Straußen- oder Antilopen-Leder möchte, muss schon mit 7.700 Euro rechnen.
Dafür halten diese Schuhe ein Leben lang und das Einkaufserlebnis bleibt unvergesslich, weil die Exklusiv-Ware, wenn sie mehr als 2.000 Euro ausmacht, stilgerecht mit einem Luxusgefährt geliefert wird - entweder mit einem Rolls-Royce oder mit einem Bentley. Macho schildert, dass er bei solchen „Schuh-Lieferungen“ schon von einer ganzen Gruppe von Leuten mit Champagner-Gläsern in der Hand empfangen wurde und die Übergabe somit im Rahmen einer kleinen Party stattfand.
Wer sich so teure Schuhe nicht leisten und dennoch auf eine Rolls-Royce-Lieferung nicht verzichten möchte, kann sich im „Tricker’s Macho Style“ in der Seilerstätte zudem mit „Harris Tweet“-Sakkos oder -Anzügen ausstatten lassen. Stoff, Futter, Unterkragen, Knöpfe, ja sogar Knopflöcher selbst aussuchen, in fünf bis sechs Wochen ist das fertige Produkt da und kann, wenn der ganze Einkauf mehr als 10.000 Euro ausmacht, sogar mit dem Aston Martin aus dem James-Bond-Film direkt zu Ihnen nach Hause gebracht werden.
WAS HABEN FRANK SINATRA, JOHN MALKOVICH,MICHEL PICCOLI UND ARNOLD SCHWARZENEGGER GEMEINSAM?
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